Bukarest in der Endphase der kommunistischen Diktatur. Drei Freunde – Paul, Fane, Oksana – richten sich in einem alten Theaterdepot ihr kleines Paradies ein. Ein Tisch, ein Sofa, drei Stühle, ein alter Teppich, und fertig ist die „Goldene Höhle“. Der Student Paul und der Schüler Fane geben sich hier ihrer Leidenschaft, dem Blues, hin, und die Kellnerin Oksana versorgt die beiden verrückten Jungs mit Resten aus der Restaurantküche oder mit dem Apfelkuchen ihrer Großmutter Agripina. Das Theaterdepot wird ihr zweites Zuhause, ihr kleines Fleckchen Freiheit zwischen trostlosen Lebensbedingungen und kommunistischen Allmachtsansprüchen. Doch dann kommt es im Dezember 1989 zum Aufstand gegen das kommunistische Regime, und alles ändert sich.
Cătălin Partenie (geb. 1962) ist Professor für Philosophie an der Nationalen Universität für Politische Studien und Verwaltung in Bukarest. „Die Goldene Höhle“ ist sein erster Roman, den er 2020 zunächst auf Englisch verfasste und 2022 selber ins Rumänische übertrug. Lebendige Sprache, grotesker Witz, irgendwie auch Entwicklungsroman, literarischer Ausflug in eine absurde Welt, die doch tatsächlich einmal mitten in Europa existiert hat – „Die Goldene Höhle“ hält für die Leserschaft einiges bereit. Nicht zuletzt auch einen sehr persönlichen Blick auf die letzten Monate des Ceaușescu-Regimes. Grund genug also, sich diesen aktuellen rumänischen Roman einmal genauer anzuschauen.
Das Buch muss vorab gelesen werden.
Cătălin Partenie, Die Goldene Höhle. Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Eike Schönfeld. Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag 2023. 175 Seiten. EUR 17,99
