Texte der Frühromantik im Lichte der idealistischen Philosophie
Um 1800 entfaltete sich in Deutschland ein reiches Geistesleben, aus dem unter anderem die Literaturbewegung der Jenaer Frühromantik hervorging. Die „romantische Universalpoesie“ im Kreis um die Brüder Friedrich und A. W. Schlegel und ihre Frauen Caroline und Dorothea, aber auch etwa das Werk der Karoline von Günderrode oder die 1805 erschienenen „Nachtwachen“ eines anonymen Verfassers eröffnen einen teils radikal neuen Blick auf Kunst und Leben, auf das Selbstverständnis des Menschen, auf das Zusammenleben der Geschlechter sowie auf Politik und Kultur. Begriffe wie „Unendlichkeit“ oder das Symbol der „blauen Blume“ der Romantik verweisen zugleich auf den starken Einfluss, den die idealistische Philosophie, also die Systeme von Kant, Fichte, Hegel und Schelling, auf die Dichterinnen und Dichter der Zeit ausübte. Mit Texten der Frühromantik und kleinen philosophischen Einschüben soll diese Wechselwirkung erschlossen werden. Dr. Sabine Appel, freie Buchautorin mit Schwerpunkt: europäische Ideengeschichte, verfasste unter anderem Bücher über Jean-Jacques Rousseau, Friedrich Nietzsche und Arthur Schopenhauer, über Katharina von Medici, Luther und Heinrich den Achten und über Madame de Staël.