Die Philosophie Arthur Schopenhauers gilt als Wendepunkt in der europäischen Philosophie- und Geistesgeschichte, da Schopenhauer die platonisch-christliche Tradition in der Betonung des geistigen, also vernunftbestimmten Menschen gleichsam vom Kopf auf die Füße gestellt hat. Seine pessimistische Philosophie, dargelegt in seinem 1819 erstmals erschienenen Hauptwerk: „Die Welt als Wille und Vorstellung“, inspirierte Schriftsteller, Komponisten und Künstler in ganz Europa und trug Maßgebliches zu der Stimmungslage im „Fin-de-siècle“ bei, die unter anderem die Grundlage der Dekadenzdichtung wurde. Der Philosophische Tag unternimmt eine gründliche Annäherung an die Schopenhauer ´sche Philosophie und ihre Rezeption durch Richard Wagner, Friedrich Nietzsche und Thomas Mann über Henri Bergson oder Stanislaw Lem bis hin zu Samuel Beckett und Ludwig Wittgenstein sowie dem Skandalautor der Gegenwart Michel Houellebecq.
Dr. Sabine Appel, freie Buchautorin mit Schwerpunkt: europäische Ideengeschichte, verfasste unter anderem Bücher über Jean-Jacques Rousseau, Friedrich Nietzsche und Arthur Schopenhauer, über Katharina von Medici, Luther und Heinrich VIII. und über Madame de Staël. Ihre Goethe-Biographie mit dem Schwerpunkt: "Goethe und der Mythos des Weiblichen" erschien 1998 bei der Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart und wurde u.a. von der Weimarer Goethe-Gesellschaft gefördert.